Pyometrabei Hunden als lebensbedrohlicher Zustand

Wahrscheinlich haben Sie von Ihrem behandelnden Arzt viel über die Notwendigkeit gehört, Ihre Hündin zu sterilisieren. Wenn Sie das noch nicht gehört haben, empfehle ich Ihnen, den Arzt zu wechseln...

Warum schreibe ich das? Nun, wieder hatte ich das (Un-)Vergnügen, mich um einen Hund mit Pyometra zu kümmern. Es war eine ältere Hündin, genau 14 Jahre alt, fettleibig, ohne aktuelle Blutuntersuchung, mit Herz- und Glukosestörungen. Klingt schwierig, und so war es auch. Die Behandlung war erfolgreich, aber der Schaden, den sie dem Körper des Hundes zugefügt hat, ist nun irreversibel.
Und der Betreuer des Hundes oder der Arzt, der über die gesundheitlichen Folgen vom Verzicht auf die Sterilisierung des Hundes nicht aufgeklärt hat, ist voll und ganz daran schuld.

Was ist Pyometra?

Es handelt sich um eine Infektion der Gebärmutter, die bei Hunden und Katzen, die nicht sterilisiert wurden, häufig auftritt.
Jedes Mal, wenn eine Hündin läufig wird, normalerweise zweimal im Jahr, beginnt der Prozess der hormonellen Aktivität, der mit der Vorbereitung des Körpers auf eine mögliche Schwangerschaft verbunden ist. Veränderungen in der Gebärmutter, die im Verlauf der Brunst auftreten, machen die Gebärmutter anfälliger für Infektionen, und dieses Risiko steigt mit dem Alter des Hundes. Eine der häufigsten Bakterien, die in der Gebärmutter von Hunden gefunden werden, ist E.colli, oder die am häufigsten im Kot vorkommenden Bakterien. Wir haben also bereits zwei Faktoren, die Pyometrafördern: hormonelle Veränderungen und das Bakterium, das bei jedem Hund (und nicht nur bei einem Hund) im Kot vorkommt. Was kommt noch dazu, um den Pyometra-Beginn herbeizuführen? Ja, es sind Hormone, die Hunden verabreicht werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Ich persönlich kenne eine "Klinik", in der der Arzt dem Pflegepersonal mitteilt, dass die Injektion im Gegensatz zum operativen Eingriff sicher ist. Nun, nein. Die Hormontherapie ist einer der führenden Faktoren, die Pyometra und Eierstockzysten fördern. Sie wird nicht als Alternative zur Sterilisation empfohlen.

Was sind die Symptome?

Das Frühstadium umfasst: häufiges Lecken des Vulva-Bereichs, Verlängerung der Brunst, Blässe, Apathie, Appetitlosigkeit...häufigeres Trinken und Pinkeln, Erbrechen.
Fortgeschrittenes Stadium: Eiteraustritt aus Geschlechtsorganen, Bauchschwellung, Kollaps.
Die Symptome entwickeln sich in der Regel 4 bis 5 Wochen nach dem Verschwinden des Scheidenausflusses während der Läufigkeit. Bei einigen Hunden beschreiben die Betreuer die ersten Symptome als eine sich verlängernde Läufigkeit.

Eine fehlende Behandlung beim Auftreten dieser Symptome führt zu einer Verschlechterung des Zustands des Tieres, Dehydrierung, Kollaps und septischem Schock durch zunehmende Sepsis.

Diagnostik

Ärzte vermuten diese Erkrankung in der Regel aufgrund der Beschreibung der Symptome durch Betreuer und aufgrund der klinischen Anzeichen. In der Regel schlagen Ärzte einen Ultraschall und einen Bluttest vor, um über die weitere Behandlung zu entscheiden. Eine Ausnahme bildet das fortgeschrittene Stadium der Pyometra, wo die Zusatzuntersuchung meist nur ein schneller Ultraschall ist und die Entscheidung über die Behandlung sofort getroffen wird. Der Bluttest wird dann während oder nach dem Eingriff durchgeführt.

Behandlung der Pyometra bei Hunden

Die Behandlung besteht in der operativen Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke, d.h. der Sterilisation, in diesem Fall mit zusätzlichem Risiko. Zur weiteren Behandlung gehören Flüssigkeitstherapie, Antibiotikatherapie sowie schmerzstillende und entzündungshemmende Behandlung.

Ist es möglich, Pyometra zu verhindern?

Ja. Es reicht aus, den Hund zu sterilisieren. UnbehandeltePyometra führt in der Regel zum Tod des Hundes aufgrund eines septischen Schocks.

Und nun meine Lieblingsfragen zum Ende meines Beitrags

"Verhindert eine Schwangerschaft die Pyometra?"

Nein.

"Muss eine Hündin Welpen vor der Sterilisierung haben, wird sie ansonsten verrückt"?

Nein. Aber es ist sehr dumm, derart schädliche Mythen weiter zu verbreiten.

Und ich will hier nur kurz auf die Kosten eingehen, denn dies wird von Hundeführern oft als Argument gegen die Sterilisation und als Argument für die Wahl der Hormontherapie angeführt!
Die Kosten für die Operation der Hündin mit Pyometra sind viel höher als bei einer Routine-Sterilisation. Genauso wie die Kosten der Hormontherapie! Rechnen Sie einfach die Kosten für die Injektionen zusammen und Sie werden schnell feststellen, dass die Sterilisation billiger ausfällt. Dazu wird der Eingriff nur einmal im Leben durchgeführt.

Was, wenn Sie sich eine Sterilisation sowieso nicht leisten können? Nun, in Polen gibt es Organisationen, die Tieren helfen, in einigen Gemeinden kann man dank der Mitfinanzierung die Behandlung durchführen.
Was mich und die meisten meiner Kollegen besonders ärgert, sind die Betreuer von Zuchthunden, die ihre Hunde oft für recht viel Geld gekauft werden, aber dann kein Geld für die Behandlung ausgeben wollen. Die EngländerhabeneinSprichwortdafür: You can't afford a vet, you can't afford a pet!

Die Texte auf dem Blog sind keine medizinischen Ratschläge und ersetzen nicht den Besuch beim Tierarzt.

Adrianna Wawrzyniak