Enzyklopädie der Katzen: Siamkatze

Die erste Erwähnung von Katzen, die den heutigen Siamesen ähneln, stammt aus einem in Thailand erstellten Tierbuch aus dem Jahr 1350. Dies deutet darauf hin, dass die Siamkatze eine der ältesten und am längsten bekannten Rassen ist. Ihre Genese ist jedoch nicht vollständig bekannt. Die Vorfahren der Siamesen sollen bengalische, nubische und asiatische Hauskatzen sein. Es war ihre Kreuzung, die möglicherweise eine neue Rasse entstehen ließ. 

Anfänglich konnten sich nur königliche Familien um Siamkatzen kümmern.
1884 erhielt der britische Konsul ein Paar dieser Katzen vom König von Siam. Und so erreichten sie Europa, wo sie auf Ausstellungen und auch in Zoos auftraten.

Silhouette 

Sie sind mittelgroße Katzen. Männliche Tiere sind größer und muskulöser als weibliche Tiere. Das Gewicht der Männchen sollte im Bereich von 3,5 - 5,5 kg und das der Weibchen 2,5 - 3,5 kg liegen.

Die charakteristischen Merkmale der Siamkatzen sind riesige, nicht proportionale Ohren eine leicht gebuckelte Nase. Der Kopf dieser Katzen hat eine keilförmige, dreieckige Form. Ihre Außenohren sollen eine Verlängerung der Gesichtslinie bilden. Der Hals ist schlank und zierlich. Der Körper der heutigen Siamesen ist schlank, leicht, fein, sogar athletisch. Die Gliedmaßen sind lang und formschön, mit kleinen, ovalen Pfoten. Diese Rasse hat auch einen langen, dünnen und spitz zulaufenden Schwanz. Dem Muster zufolge müssen Siam-Augen saphirblau sein, und die Farbe sollte so intensiv wie möglich sein. Die Augen sind mittelgroß, mandelförmig, leicht schräg gestellt und dicht beieinander.

Das Fell dieser Katzen ist kurz und einheitlich. Es besteht aus glattem und feinem Haar. Die folgenden Farben sind erlaubt:

• Seal point - braun-schwarze Zeichen am rehbraunen Körper
• Chocolatepoint - stark intensive schokoladenfarbige Beimischungen, elfenbeinfarbener Körper
• Lilacpoint - grau-rosa Zeichen und fast weißer Körper
• Blue point- hellgrauer Körper, Zeichen von tiefsilberner und graublauer Farbe

Siamkatzen werden ganz weiß geboren. Etwa in der zweiten Lebenswoche treten Verfärbungen auf. Sie verdunkeln sich mit zunehmendem Alter und, interessanterweise, mit sinkender Temperatur. Je kälter die Körperteile sind, desto intensiver sind die Beimischungen. Das geschädigte Haar wächst zunächst in seiner Grundfarbe nach und nach und dann verdunkelt es mit der Zeit.

Pflege von Siamkatzen

Siamkatzen gehören zu den Kurzhaarkatzen. Die Pflege ihrer Haare ist nicht kompliziert. Es lohnt sich, Ihr Haustier einmal pro Woche mit einer weichen Bürste zu bürsten oder es sanft zu kämmen. Durch eine solche Behandlung werden tote Haare und Staub entfernt, was Ihrem Haar Glanz verleiht und es erfrischt. Baden Sie Ihre Katze nicht ohne klare Anweisungen Ihres Tierarztes (z.B. bei Hautproblemen). 

Gesundheit von Siamkatzen

Siamkatzen haben eine genetische Veranlagung für verschiedene Krankheiten. Das bedeutet nicht, dass die gegebene Krankheit unbedingt auftreten wird, aber es ist ein Indiz, das bei der Auswahl der Zuchtstelle, aus welcher Sie Ihr Kätzchen nehmen, berücksichtigt werden sollte. Da sollte mach nach den entsprechenden Unterlagen, auch in Bezug auf die erfolgten Untersuchungen, fragen. Eine Zuchtstelle ohne genetische Probleme wird das Krankheitsrisiko minimieren.

Die häufigste Krankheit bei Siamesen ist die angeborene Sehbehinderung. Zu unterscheiden sind

• Nystagmus
• Innenschielen
• Hornhautnekrose
• Netzhautatrophie
• Glaukom

Der Nystagmus (rotatorisch, vertikal, horizontal) kann mit der Zeit verschwinden, oder Sie können Ihrer Katze durch Übungen helfen, damit umzugehen - zum Beispiel, indem sich die Katze auf einen konkreten Gegenstand konzentriert. Schielen hat keinen Einfluss auf die Qualität des Sehens. Siamkatzen werden mit Außenschielen geboren, dann bewegen sich die Augäpfel in eine parallele Position, um schließlich nach innen zu wandern. Weitere drei Krankheiten machen es für Ihre Katze schwierig und unangenehm, zu sehen, aber in einigen Fällen kommt für sie eine chirurgische Behandlung in Frage.

Neben Augenkrankheiten sind Siamesen auch Erkrankungen des Skeletts (Mukopolysaccharidose), der Zähne (Erosionen, Hartgewebsresorption, Gingivitis) und des Gaumens (Gaumenspalte, Lippenspalte) ausgesetzt. Bei dieser Rasse werden auch häufiger Lymphome oder Adenome des Dünndarms beobachtet.

Siamkatzen zeigen als orientalische Rasse oft obsessiv-zwanghaftes Verhalten - das so genannte PICA-Syndrom . Es zeichnet sich durch übermäßiges Lutschen, Kauen oder Essen von Gegenständen, die nicht zum Essen geeignet sind, aus. Dabei kann es sich um Kleidung, Kabel, Erde, Papier, Holz oder Plastik handeln. Viele dieser Gegenstände können für die Gesundheit oder das Leben von Katzen gefährlich sein.

Diese Rasse ist berühmt für ihren unglaublichen Appetit. Die meisten dieser Katzen probieren gerne neue Leckereien aus und haben zu jeder Tageszeit Lust, sie auszuprobieren. Es lohnt sich daher, Ihr Haustier schon in jungen Jahren an gutes, fleischreiches Futter zu gewöhnen, um es zu sättigen und zufrieden zu stellen, und in einem späteren Alter mehr auf sein Gewicht zu achten, damit es nicht übergewichtig wird.

Natur der Siamkatzen

Siamkatzen sind sehr fröhliche, lebhafte und selbstbewusste Katzen. Es gibt sie überall in Hülle und Fülle, sie wollen immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, und in Ermangelung von Aufmerksamkeit seitens des Betreuers fordern sie diese buchstäblich ein. Einige Fans der Rasse haben den Siamkatzen den Spitznamen "Hundecharakter" gegeben. Sie lieben die Gesellschaft von Menschen und anderen Tieren.

Sie bringen Spielzeug selbst mit und wollen Spaß haben. Sie wollen ihre Betreuer ständig begleiten. Sie sind jedoch ziemlich dominant, und außerdem hassen sie Langeweile. Dies ist für sie verheerend und kann zu unerwünschtem Verhalten führen. Sie brauchen auch für sich ziemlich viel Platz. Alle hoch gelegenen Aussichtspunkte, Kratzer, Schaukeln, oder Rennstrecken sind für sie etwas Interessantes. Abgesehen von körperlicher Anstrengung mögen sie auch geistige Anstrengung. Mit ein wenig Geduld und Konsequenz können Sie ihnen viele Tricks und Befehle beibringen. Sie sind intelligente Katzen und arbeiten gerne mit Menschen zusammen. Sie passen sich schnell an neue Bedingungen an.


Diese schönen Katzen sind seit vielen Jahren treue und geduldige Freunde. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Siamkatzen beträgt 15-20 Jahre. Sie verbreiten ihre Energie und Lebensfreude um sich herum.

Interessante Fakten über Siamkatzen:

• Siamesische Halblanghaarkatzen sind Balinesen - entstanden in den Vereinigten Staaten durch Genmutation in Würfen von Siamkatzen
• Thaikatzen sind eine Rasse, die sich auf das Erscheinungsbild der Siamkatzen aus den 1950er Jahren beziehen soll. Genau wie die ursprünglichen Siamkatzen sind Thaikatzen muskulös und ihr Rumpf ist länglich
• Diese Katzen lebten früher in Tempeln und gehörten wohlhabenden und edel geborenen Menschen
• Früher wurden das Schielen oder der gebrochene Schwanz, zu dem die Siamesen prädisponiert sind, als königliche Eigenschaften angesehen

Karolina Łuszczyk