Weihnachten, Weihnachten und. .. wieder dieses Feuerwerk!

Das kommende neue Jahr und die damit verbundenen Feuerwerke und Feuerwerksshows sind für viele Tierpfleger die Zeit der Jahressorgen.



Was können Sie tun, um sicherzustellen, dass sowohl der Hund als auch die Katze am Silvesterabend keine Angst haben?
Bereiten Sie sich zunächst auf das Schlimmste vor.

Was können Sie tun, um sicherzustellen, dass sowohl der Hund als auch die Katze am Silvesterabend keine Angst haben?

Bereiten Sie sich zunächst auf das Schlimmste vor.

Das heißt, Ihrem Hund oder Ihrer Katze eine komfortable Tierecke zu bieten, in der sie sich einigermaßen wohl fühlen. Wenn möglich, schließen Sie die Tür zu dem Raum, in dem sie sich befinden, und unterdrücken Sie das Feuerwerk so weit wie möglich.
Das Tier hält die Kanonade besser aus, wenn sein Betreuer bei ihm ist. Und hier noch ein wichtiger Hinweis - natürlich möchte jeder von uns seinen Freund trösten, aber Umarmen, Festhalten und vor allem Panik verstärken die Angst des Tieres. Es lohnt sich also, Ruhe und Gelassenheit zu bewahren und sich sogar so zu verhalten, als ob nichts Außergewöhnliches passiert.
Langfristig können Sie auch erwägen, mit Ihrem Hund bei den Geräuschen von Feuerwerken an der Phobie zu arbeiten - aber das ist eine schwierige Aufgabe. Feuerwerke kommen (glücklicherweise!) selten vor, und die Grundlage für die Arbeit an Geräuschphobien ist die Gewöhnung Ihres Hundes an das Geräusch. Ein weiteres Problem ist die Differenzierung der Geräusche, die das Feuerwerk begleiten, was es noch schwieriger macht, mit dem Tier zu arbeiten - es ist unmöglich, alles vorherzusagen.
 

 

 Was können Sie also tun?

Grundlegende Prinzipien:

• bleiben Sie ruhig, Ihre Angst verstärkt die Angst des Tieres
• umarmen Sie Ihren Hund oder Ihre Katze nicht
• lassen Sie Ihr Haustier nicht allein, geschweige denn an einem fremden Ort
• versuchen, die möglichst friedlichen Bedingungen zu sichern

Und wenn das nicht ausreicht? Machen wir uns nichts vor, meistens ist es nicht genug!

Die weiteren Methoden sind die manuelle Therapie. Gegenwärtig wird in der Tier- und Verhaltensmedizin die Ttouch-Methode (Tellington touch) empfohlen, die nichts anderes als eine leichte Massage der relevanten Körperstellen des Hundes ist. Für eine detaillierte Beschreibung dieser Methode und Massage verweise ich auf professionellere Quellen.
Eine andere Methode, die unter "heimischen" Bedingungen viel einfacher ist, sind Body Wraps. Und hier werden Sie wahrscheinlich fragen, aber wie?!

Die hier erwähnten Body Wraps haben ganz andere Eigenschaften und verursachen eine andere Reaktion als Kuscheln oder Festhalten.
Es gibt verschiedene Methoden, Hunde einzuwickeln. Die einfachste davon setzt die Verwendung des üblichen T-Shirts voraus. Für fortgeschrittenere Methoden können Sie einen flexiblen Verband verwenden (siehe Diagramm unten).
 
 

Die Quelle: Pinterest

 

 Wenn Sie jedoch keine Zeit haben oder denken, dass Sie das einfach nicht schaffen,  können Sie fertige Lösungen verwenden, z.B. Wickelwesten.
Achtung! Wenn dies das erste Mal ist, dass ein T-Shirt zum Wickeln verwendet wird, sollten die einzelnen Verfahrensschritte nicht erzwungen werden! Es gibt Hunde, die überhaupt nicht glücklich sind, wenn man versucht, ihnen etwas anzulegen. Dann kann das weitere Versuchen die Situation nur verschlimmern.
Vergewissern Sie sich immer, dass Ihr Haustier mit dem Gegenstand vertraut ist, bevor Sie ihn anlegen. Das Einwickeln erfolgt am besten unter neutralen oder freundlichen Bedingungen (Spaziergang, Spielen), so dass das Einwickeln an sich keinen Stress verursacht. 

Unterstützung durch die Nahrung

In den letzten Jahren wurden die Kasomorphinen sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin sehr populär. Klingt gefährlich? Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein! Kazomorphinen sind aus Milch gewonnene Proteine. Es hat sich gezeigt, dass sie wirksam Ängste abbauen, beruhigen und das Sozialverhalten verbessern, was sich bei Katzen als besonders wichtig erwiesen hat. Wichtig ist, dass Kasomorphine keine süchtig machenden Wirkungen und keine Nebenwirkungen hat. Zusätzlich haben diese Verbindungen einen positiven Effekt auf die Magen-Darm-Motilität.
Der zweite natürliche Inhaltsstoff ist Melatonin. Es wurde an Hunde vergeben, die unter panischer Angst vor einem Sturm leiden. Melatonin führt nicht dazu, dass das Tier gefühllos wird, so dass die Beruhigung des Tieres und die Unterstützung des Tieres, ruhig zu bleiben, auf seinen Einfluss auf die "biologische Uhr" zurückzuführen ist. Melatonin verursacht auch keine Abhängigkeit bei Hunden. Für Hunde und Katzen ist reines Melatonin nicht erforderlich. Sie können ihre Nahrung  mit L-Tryptophan anreichern, das eine natürliche Vorstufe von Serotonin (Glückshormon) und genauer gesagt von Melatonin ist.

Bedeutet dies, dass Hunden und Katzen von nun an Tabletten verabreicht werden sollten?

Nicht unbedingt. Derzeit gibt es auch Futter, das L-Tryptophan und Kasomorphinen enthält. Dies ist  RC Calm, erhältlich für Hunde und Katzen. RC-Futter wird in der Regel von Hunden und Katzen gut vertragen. Darüber hinaus ist die "Katzen"-Version, wie die meisten RC-Katzenfutter, mit dem S/O-Index gekennzeichnet, einer Formel, die hilft, die Bildung von Harnsteinen zu verhindern. Dies ist eine wichtige Information für die Betreuer von Katzen mit Problemen der unteren Harnwege.
Bei Hunden mit Nahrungsmittelunverträglichkeit oder empfindlichem Verdauungstrakt sollte Calm, wie jedes neue Futter, schrittweise eingeführt werden. Es ist jedoch mit Komponenten angereichert, die die Funktionsweise des Verdauungstraktes unterstützen. Auch die Kasomorphinen selbst regeln die Darmfunktion, so dass das Risiko einer Nahrungsmittelrevolution bei der Anwendung von RC Calm auf ein Minimum reduziert wird.

 Was die Köstlichkeiten des Essens betrifft, so wird es eifrig verzehrt. Dies ist eine wichtige Information vor allem für die Betreuer von Katzen, die nicht unbedingt mit der Verabreichung von Tabletten kooperieren.
 
 

 

 

Was, wenn es immer noch nicht funktioniert?

Solche Fälle kommen auch vor. Wenn die Verhaltens- und Ernährungstherapie versagt, muss man sich natürlich mit Medikamenten retten.
Persönlich empfehle ich Ihnen immer, es sich zweimal zu überlegen, bevor man überhaupt etwas verabreicht. Bitte beachten Sie, dass es sich dabei oft um Medikamente handelt, die bei dem Tier die Unfähigkeit zur schnellen Reaktion und eine erhebliche Einschränkung seiner Bewegungsfähigkeit verursachen. Leider bedeutet das aber nicht, dass sie Stress abbauen. Ein träger Hund, der die Situation nur begrenzt einschätzen kann, muss sich einem Angstimpuls stellen, kann aber weder richtig reagieren noch sich verstecken. Dies kann also die Phobie verstärken, statt zu helfen.

Wenn es notwendig ist, Medikamente zu verabreichen, empfehle ich, Tierärzte zu konsultieren, die mit Ihnen die Auswahl eines geeigneten Mittels besprechen, und den Gesundheitszustand des Tieres analysieren. Nur auf dieser Grundlage sollten die richtigen Medikamente gewählt werden. Oft werden auch stärkere Mittel verschrieben, die aber auch das Nervensystem beruhigen. Entgegen der häufigen Meinung, dies sei eine "zu starke Handlung", möchte ich Sie an dieser Stelle daran erinnern, dass wir darauf abzielen, das Tier zu trösten und nicht, es noch mehr zu verängstigen.


Deshalb empfehle ich in diesem Jahr den Kauf von Schutzwesten gegen Stress für Haustiere, angemessenes Essen und vor allem den Verzicht auf Feuerwerk. Es ist gesünder für Ihr Haustier, für die Wildtiere und für die Umwelt.

 Die Texte auf dem Blog sind keine medizinischen Ratschläge und ersetzen nicht den Besuch beim Tierarzt.

 

Adrianna Wawrzyniak